Posten 11 | Ein Blick in die Zukunft

1. Mai 2024

Der Klimastreifen zeigt die Schweizer Temperatur seit 1864. Jedes Jahr hat eine andere Farbe. In rot codierte Jahre sind wärmer, blaue kälter als der Durchschnitt der Jahre 1961-1990.

Durch diese wärmeren Temperaturen verlängert sich in der Schweizer Landwirtschaft zwar die Vegetationsperiode, jedoch bedeutet dies auch vermehrte Wetterextreme wie Starkniederschläge oder lange Trockenperioden sowie neue Schädlinge. Die grösste Herausforderung besteht für uns darin, mit den Folgen des Klimawandels für mehr Menschen nachhaltig Lebensmittel zu produzieren.

Spannungsfelder

In der Landwirtschaft befinden wir uns in verschiedenen Spannungsfeldern. Nachfolgend sind einige aufgeführt aus Sicht des Biohof Fluofeld:

  • Erhaltung Bodenfruchtbarkeit, effiziente Wassernutzung, Förderung Biodiversität, Reduktion Pflanzenschutzmittel vs. maximaler Ertrag zum aktuellen Zeitpunkt erzielen
  • Reduktion Pflanzenschutzmittel vs. makellose äussere Qualität und maximales Geschmackserlebnis
  • Verzicht auf Gentechnik vs. Anpassung von neuen Sorten an die veränderten klimatischen Gegebenheiten
  • Innovativ sein vs. bürokratische Hürden, wenn man neue/andere Wege gehen will
  • Effiziente Produktion durch Einsatz moderner Technik vs. qualifizierte Mitarbeitende finden

Du bist was du (nicht) isst

Lebten alle Menschen wie wir in der Schweiz, bräuchte es 2.8 Erden. Unser Fussabdruck im Bereich Ernährung macht ein Viertel des totalen Umweltfussabdrucks der Schweiz aus. Der grösste Reduktionsbeitrag resultiert gemäss Bund aus einer gleichzeitigen Veränderung der Konsum- und Produktionsmuster.

So könnten wir mit einer Ernährung, welche sich an den Empfehlungen der Schweizer Lebensmittelpyramide ausrichtet die Gesundheit fördern und gleichzeitig den Ernährungsfussabdruck mehr als halbieren. Zusätzlich ist mit der Vermeidung von Lebensmittelabfällen, welche beim Konsum (inkl. Detailhandel und Gastronomie) auftreten, sogar eine Reduktion von insgesamt 66 % möglich.


Quizfrage 11: Wie viele Menschen können wir aktuell mit unseren 39ha Obst, Beeren, Gemüse und Kartoffeln ernähren?

Unsere Berechnungen basieren auf einer ungefähren Schätzung. Wir haben den geschätzten Gesamtertrag in Kalorien pro Tag umgerechnet und diesen durch den durchschnittlichen Energieverbrauch einer Person (2’246 kcal) geteilt.

Gemäss unserer Schätzung könnten wir mit unseren 39 ha den Kalorienbedarf von 491 Menschen decken.

Wenn man dies auf den Energiebedarf für Früchte und Gemüse herunterrechnet, ernähren wir etwa 4’415 Menschen.