Geschichte des Familienbetriebs Fluofeld

Vom kleinen Familienbetrieb im Jahr 1972 bis heute hat sich einiges verändert! Michael und Anita Reichmuth führen den Biohof seit 2010 in dritter Generation. Seit 1996 ist der Hof Bio zertifiziert. Damals war Bio noch etwas ziemlich exotisches in unserer Region…

Sepp und Josef zurück von der Viehschau

1972 | Gründung Fluofeld

Angefangen hat alles mit dem Urgrossvater von Michael, Xaver Reichmuth, der 1911 mit 23 Jahren nach Oberarth gezogen ist und das Stegweidli gekauft hat. 1972 beschloss der Bezirksrat Schwyz, auf dieser Liegenschaft ein Oberstufenschulhaus zu bauen. Michael`s Grosseltern, Josef und Theres Reichmuth, erhielten im Tauschgeschäft das heutige Fluofeld.

Der Hof war ein traditioneller Betrieb mit Kühen, Rindern und Chriesibäumen. Michael’s Grossmutter begann bereits ab den späten 1950er Jahren die köstlichen Chriesi direkt zu vermarkten.

Fleissiges Bauen nach der Übernahme

1994 | Betriebsübernahme Sepp & Regina

1986 übernahmen Michaels Eltern, Sepp und Regina, die Pacht und begannen ab diesem Zeitpunkt, Investitionen in den Hof zu tätigen. Ein bedeutender Schritt war der Start mit ca. 100 Hühnern im Jahr 1988. Als nächster Meilenstein erwarben sie 1994 den Hof Fluofeld.

Es wurde immer mehr absehbar, dass sie den Betrieb nicht wie gehabt weiterführen können aufgrund des grossen Drucks auf die Milchpreise. Um die Wertschöpfung auf dem Betrieb zu erhöhen, setzten sie auf Diversifizierung und begannen mit dem Anbau von Gemüse und Beeren sowie der Verarbeitung eigener Produkte. Dabei konzentrierten sie sich ausschliesslich auf die Direktvermarktung.

Sepp und Regina legten grossen Wert darauf, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Familie spielte dabei eine zentrale Rolle, und die Kinder wurden früh in Entscheidungsprozesse einbezogen.

Regina auf Tour

1990 | start Kundentour

1990 wurde erstmals ein Service in dieser Art angeboten. Damals hiess die Kundentour noch «Eiertour», da hauptsächlich Eier verkauft wurden. An die Kinderrufe „Mami, d Eierfrau chund“ mag sich Regina noch gut erinnern. Später wurden auf der Tour neben den Freilandeiern auch saisonales Gemüse, Früchte, Kartoffeln und Süssmost angeboten.

Ganze 28 Jahre war Regina auf der Kunden- bzw. Eiertour unterwegs.

Markt Goldau: Zu jener Zeit erfolgte die Bedienung der Kundschaft noch in traditioneller Tracht

1992 | 1. Wochenmarkt: Goldau

Der Wochenmarkt in Goldau wurde durch die Bauernvereinigung ins Leben gerufen. Es war derjenige Markt mit dem harzigsten Start, weil sich die Kundinnen und Kunden zuerst wieder an diese neue Einkaufsmöglichkeit gewöhnen mussten. Nichtsdestotrotz sind Sepp und Regina dankbar, dass sie von Anfang an dabei sein konnten.

An ihrem Stand boten sie Freilandeier, Gemüse, Beeren, Kartoffeln und verarbeitete Produkte an. Diesen ersten Marktstandort gibt es heute nicht mehr, er wurde während Corona aufgegeben.

Dazumal genügte eine Fahrt, um verschiedenes Gemüse zu ernten…

1996 | Umstellung auf Bio-Landbau

Für die Umstellung auf Bio gab es zwei Hauptgründe: Zum einen haben sich Sepp und Regina aus Umweltgründen für die Umstellung entschieden, da sie gemerkt haben, dass die angewendete Chemie der Umwelt nicht gut tut. Zum anderen spürten sie eine steigende Nachfrage nach Bio-Produkten auf dem Wochenmarkt.

Dies führte dazu, dass sie 1996 als praktisch die einzigen in der Region auf Bio umstellten und damit zu regelrechten „Exoten“ wurden. In den ersten beiden Jahren nach der Umstellung erlebten sie mit ihrer kleinen Fläche einen ziemlich grossen Ertragseinbruch. Doch bereits nach kurzer Zeit erholte sich die Situation und der Betrieb stabilisierte sich. Heute würden sie es genau gleich wieder machen.

Keine Mithilfe ist zu klein…

1997-2009 | Neue Projekte

1997: Gemüse & Beeren auf 10a

1998: Bau Legehennenstall für 1’500 Hühner

1999: Erweiterung Spezialkulturen und Montage 1.Folientunnel

2005: Aufgabe der Milchproduktion, Erweiterung Legehennenstall

2008: Neubau Hofladen und weitere Folientunnel

2009: Zupacht 2.5ha, Neubau Betriebsleiterwohnung

Markt Brunnen

1999 | 2. Wochenmarkt: Brunnen

Nach einer Anfrage der Verwaltung des Bahnhofsmärcht starteten Sepp und Regina 1999 mit zwei anderen Produzenten in Brunnen. Jeweils am Dienstagmorgen findet seither in der Mall reges Märcht-Treiben statt.

Seither können wir auf eine treue und dankbare Kundschaft zählen.

Michael & Anita am Markt Einsiedeln 2017

2009 | 3. Wochenmarkt: Einsiedeln

Die damalige Inhaberin der Bäckerei Baumgartner suchte für ihren Lebensmittelladen mehr regionale Produkte. Sie bot Sepp und Regina die Möglichkeit an, auf dem Parkplatz ihres Geschäftes jeweils am Freitagmorgen einen Marktstand mit ihren Bio-Produkten zu betreiben.

Das war der Grundstein für den heutigen Einsiedler Wochenmarkt auf dem Sagenplatz, an welchem wir zusammen mit vielen weiteren Marktfahrer/innen anzutreffen sind.

Generationenwechsel 2010

2010 | Betriebsübernahme Michael & Anita

2006 ist Michael als Angestellter eingestiegen. Seit 2010 führen wir (Michael und Anita) den Betrieb Biohof Fluofeld. Unser Grosdädi und Grosi bleiben uns aber schon noch erhalten. Sepp ist weiterhin zuständig für die Rinder, die Hühner und für alles, was es zu reparieren gibt. Regina bedient und beratet weiterhin unsere Kunden am Marktstand in Brunnen. Im Sommer ist sie immer wieder auch auf dem Feld anzutreffen. Besonders gerne widmet sie sich den Heidelbeeren.

Der Start in die Selbständigkeit hat uns nicht nur auf dem Betrieb, sondern auch als Familie stark gefordert. Streng und intensiv, aber auch spannend und bereichernd haben wir die Zeit als junge Familie in Erinnerung.

Neubau 2014

ab 2011 | Erweiterung Produktion

Seit der Übernahme sind wir verschiedene Partnerschaften eingegangen und haben die Flächen laufend ausgeweitet. Auf dem Hof gab es verschiedenste Projekte:

2011: Neubau zweiter Hühnerstall, Gründung der Gemeinschafts-Obstanlage Bogigenhof

2012: Bau Photovoltaikanlage für die Stromproduktion, Erweiterung der Betriebsfläche durch Zupacht vom Betrieb Graschlad, Oberarth

2014: Neubau Rüst- & Lagerraum und Verarbeitungsküche
Nach der Ausdehnung der Produktion wurden die Gebäude angepasst. Die grössere Lager- und Kühlkapazität ermöglicht einen grossen Schritt in der Qualitätssteigerung und eine Erweiterung der Produktepalette. Die neue Verarbeitungsküche bringt uns in der Herstellung von selbstgemachten Hofprodukten einen grossen Schritt weiter.

2020: Neubau Rüst- & Lagerhalle
Die Ausdehnung der Produktion und das dynamische Umfeld in der Gemüsebranche verlangen immer höhere Flexibilität und gleichbleibende hohe Qualität. Die erneute Erweiterung im baulichen Bereich ist die logische Folge für eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Ausrichtung des Betriebs.

Die Stimmung am Luzerner Markt ist jeweils besonders schön

2019 | 4. Wochenmarkt: Luzern

Immer wieder besuchten wir den Luzerner Wochenmarkt. Diese Besuche waren für uns Freizeit und Inspiration zugleich. Wir waren jedes Mal aufs Neue beeindruckt von der Stimmung und der Kulisse des Luzerner Wochenmarktes. Es war schon immer unser grosses Ziel, einmal selber Teil dieses Marktes zu sein.

Seit April 2019 sind wir jeweils am Dienstag- und Samstagvormittag in Luzern. Zu finden sind wir am rechten Reussufer „Unter der Egg“, direkt vor der Rathaus Brauerei.

Biohof Fluofeld von oben – am Tag der offenen Hoftüren 2024

2022 | Vom Familienbetrieb zur Fluofeld AG

Dank strategischer Partnerschaften mit ausgewählten Betrieben in der Zentralschweiz konnte die Produktion ausgeweitet werden. Dadurch hat sich der Biohof Fluofeld zu einem immer grösseren Arbeitgeber in der Gemeinde Arth entwickelt.

Im Zuge dieser stetigen Expansion haben wir die Strukturen der Einzelfirma „Biohof Fluofeld“ an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Die neu gegründete Fluofeld AG bleibt in Familienbesitz, bietet uns jedoch mehr Flexibilität und Weitsicht für die künftige Entwicklung unseres Betriebs.

Unser Alltag bleibt trotz dieser Umstrukturierung unverändert: Unser Ziel ist es, nach wie vor den Biohof so zu führen, dass wir täglich mit Freude zur Arbeit gehen. Wir wollen unseren Mitarbeitenden Perspektiven bieten, unseren Kunden die besten Produkte anbieten und den Betrieb so weiter entwickeln, dass er fit für alle zukünftigen Herausforderungen bleibt.

Team 2016

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Team 2017

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Team 2021

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Team 2022

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Team 2024

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